Die Herausforderung
Beim Einkauf auf die Umwelt oder auf die Arbeitsbedingunen bei der Herstellung achten? Das ist für viele Menschen selbstverständlich. Bio-Äpfel und Fair-Trade-Schokolade sind heute Standards auf vielen Einkaufszetteln.
Trotzdem ist unser Konsumverhalten insgesamt immer noch eine „Belastungsprobe für die Umwelt“, so das Umweltbundesamt. Dies liegt insbesondere an den Bereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung. Aber auch durch den Abbau von Rohstoffen wie Metallerzen oder Erdöl sowie intensive Landwirtschaft entstehen Umweltschäden.
Hinzu kommt, dass unser Konsum mit schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen verbunden ist. Zum Beispiel bekommen Arbeiterinnen und Arbeiter in Textilfabrikenin Bangladesch und anderen Ländern aber auch auf großen landwirtschaftlichen Betrieben, wie Kakakoplantagen, extrem niedrige Löhne. In manchen Anbauländern ist Kinderarbeit immer noch verbreitet. Jede Menge Ansatzpunkte für Verbesserungen also.
Wie können Apps helfen?
Ohne Unterstützung ist es oft schwer einzuschätzen, wie sich einzelne Produkte auf die Umwelt auswirken oder welche Folgen die Herstellung für andere Menschen hat. Dafür muss man den gesamten Lebensweg betrachten, von der Förderung der Rohstoffe über Produktion und Vertrieb bis hin zur Entsorgung.
Eine ganze Reihe von Apps versprechen Abhilfe. Sie informieren zum Beispiel über die Umweltbilanz von Produkten, problematische Inhaltsstoffe oder soziale Standards der Hersteller. Dazu gehört die App Barcoo (iOS / Android). Sie liest per Handy-Kamera die Strichcodes ein und zeigt Infos zum Produkt. Die App wird vom Marketing-Unternehmen Offerista angeboten.
Auch der NABU-Siegel-Check (iOS / Android) hilft, Produkte zu bewerten.
Andere Apps dienen als Einkaufsführer. Sie zeigen, welche nachhaltigen Produkte es gibt und wo man sie findet. Ein Beispiel ist die RegioApp (iOS / Android). Herausgeber ist der Bundesverband der Regionalbewegung e. V.
Auf einen Blick: Nachhaltig einkaufen mit Apps
Worum geht es? Unser Konsum schadet Umwelt und Klima, weil dafür viel Energie, Rohstoffe und Flächen gebraucht werden. Soziale Standards werden bei der Herstellung oftmals nicht eingehalten.
Vorteile von Apps? Erleichtern das Finden nachhaltiger Produkte, praktisch für unterwegs.
Nachteile? Apps können Werbung enthalten und dienen teilweise dem Marketing. Einkaufen ist außerdem nie perfekt nachhaltig, denn auch für Bio- oder Fairtrade-Produkte werden Energie und Rohstoffe gebraucht. Kritisches Mitdenken ist wichtig. Wer zum Beispiel mit dem Auto Bio-Kartoffeln im entfernten Hofladen abholt oder importierte Bio-Erdbeeren aus Nordafrika kauft, verhagelt vielleicht die Umweltbilanz des Einkaufs (Informationen zur Erzeugung von Erdbeeren gibt es beim Bundeszentrum für Ernährung).