Die Herausforderung
Mehr Autos, mehr Fernseher und mehr Smartphones – der sogenannte Ausstattungsgrad in deutschen Haushalten ist seit den 1950er-Jahren stetig gewachsen. Deutschland gehört zu den wohlhabendsten Ländern der Welt (zum Beitrag auf umweltbundesamt.de).
Die Schattenseite ist, dass die Herstellung all dieser Güter die Umwelt belastet. Denn dafür werden Energie und Rohstoffe benötigt. Mit vielen Produkten sind außerdem soziale Probleme verbunden wie Niedriglöhne und Sicherheitsmängel in Fabriken. Gleichzeitig werden viele Dinge nur selten benutzt. In vielen Kellern und Schränken verstauben Küchengeräte, Bohrmaschinen, oder Gartenwerkzeuge.
Selbst Autos, die vielen Menschen unverzichtbar scheinen, werden nur wenig gebraucht. Im Durchschnitt sind private PKW eine Stunde pro Tag in Bewegung, 23 Stunden stehen sie herum (zum Beitrag auf umweltbundesamt.de).
Wie können Apps helfen?
Apps können helfen, unsere komfortable Ausstattung besser auszunutzen. Was wir nicht ständig selbst brauchen, können wir mit anderen teilen. Insgesamt werden dann weniger Dinge benötigt.
Bei Autos ist dieses Prinzip der gemeinschaftlichen Nutzung schon weit verbreitet: das Carsharing. Oft wird es per App organisiert. Da unklar bleibt, ob es dadurch tatsächlich weniger Autos auf den Straßen gibt, ist die Umweltbilanz von Carsharing umstritten (zum Beitrag auf Utopia). Einen zusätzlichen Pluspunkt können Anbieter vorweisen, die auch auf Elektroautos setzen, z.B. die Unternehmen Flinkster (iOS / Android), das zum db-Konzern gehört, oder Cambio (iOS / Android).
Für das Teilen von Bohrmaschinen und Küchengeräten gibt es zwar noch keine speziellen Apps. Doch hier helfen Soziale Netzwerke wie nebenan.de (iOS / Android) des Unternehmens Good Hood oder Messenger-Apps mit Gruppen-Funktion.
Ebenfalls vorteilhaft aus Sicht der Umwelt ist es, gebrauchte Dinge zu kaufen oder Ungenutztes weiterzugeben. Hier helfen Apps wie eBay Kleinanzeigen (iOS / Android). Dort wird vieles auch verschenkt. Speziell für Textilien gibt es die App des Unternehmens Vinted (ehemals Kleiderkreisel)(iOS / Android).
Auch bei Lebensmitteln ist das Teilen schon verbreitet. An vielen Orten gibt es Foodsharing-Gruppen, die sich meist über soziale Netzwerke oder Messenger organisieren. Und es gibt die App Too Good To Go (iOS / Android), die vom gleichnamigen Unternehmen herausgegeben wird. Hier bieten Restaurants, Bäckereien oder Supermärkte überschüssige Waren an, zum stark vergünstigten Preis.
Auf einen Blick: Teilen mit Apps
Worum geht es? Private Haushalte kaufen viele Dinge, die sie kaum nutzen. Doch deren Herstellung belastet Umwelt und Klima.
Vorteile von Apps? Ermöglichen es, Dinge besser auszunutzen. Das senkt die Umweltbelastung durch die Herstellung neuer Güter – und spart oft Geld. Manche Verleihplattformen verringern Unsicherheiten, zum Beispiel, indem sie Versicherungen anbieten und Zahlungen abwickeln.
Nachteile? Das Nachfragen und die Abstimmung beim Teilen ist manchmal kompliziert und erfordert Vertrauen sowie Verantwortungsbewusstsein, zum Beispiel beim Ausleihen von Bohrmaschinen oder Ähnlichem. Außerdem ist Flexibilität gefragt: Das Angebot gebrauchter Kleidung wechselt ständig und beim Foodsharing gibt es ständig Überraschungen.