Propagandafilm im Nationalsozialismus: Jud Süß
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Filmtage: Zur Gegenwartsbedeutung der Vergangenheit
- Typ:
- Film plus Diskussion
- Datum:
- 12. Januar 2016, 09:00 bis 12:00 Uhr
- Details:
Die Nationalsozialisten nutzten gezielt für ihre Propagandamaschinerie die Wirkung des Films.
Bereits Anfang des Jahres 1933 begann die „Arisierung“ des deutschen Filmgewerbes.
Alle jüdischen Mitarbeiter/innen wurden entlassen und fortan nur noch Filmschaffende deutscher Abstammung eingesetzt.
Es entstanden ideologisch geprägte und hetzerische Werke wie z.B.:
•Jud Süß - Antisemitischer Hetzfilm: Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Joseph Süß Oppenheimer, der im 18. Jdt. als Finanzberater des württembergischen Herzogs Karl Alexander tätig war. Für die Bevölkerung galt Oppenheimer schon bald als Urheber aller Missstände im Land. Der Film zeigt ihn als erfindungsreichen Bösewicht und Vergewaltiger.
•Ich klage an – Euthanasiepropaganda: Eine schwerkrankte junge Frau bedrängt ihren Ehemann, einen namhaften Mediziner, sie zu erlösen. Da er seine Frau sehr liebt, ist er bereit dazu. Daraufhin wird ihm der Prozess gemacht, in dem die verschiedensten Meinungen zur Sprache kommen.
•Hitlerjunge Quex - Verführung der Jugend: Kommunistische Jugendverbände und die Hitlerjugend stehen sich im Berlin der beginnenden 1930er Jahre als verfeindete Organisationen gegenüber. Heini Völker, Sohn eines Kommunisten, lässt sich auf die Seite der Hitlerjugend ziehen und verrät einen geplanten kommunistischen Anschlag auf das Hitlerjugendheim.
•Ohm Krüger - Antibritische Propaganda: Das zweitteuerste Prestige- und Propagandaprojekt der NS-Zeit versucht die Vernichtungspolitik in den Konzentrationslagern zu rechtfertigen, indem es diese als Erfindung der Briten in Südafrika anprangert. Historischer Rahmen ist der Burenkrieg (1899 – 1902).
Diese Filme stehen unter Vorbehalt und dürfen daher nur in Begleitung und mit entsprechender Vor- und Nachbereitung gezeigt werden.
Die angebotenen Filmtage zielen vor allem auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem nationalsozialistischen Filmerbe und auf die „Gegenwartsbedeutung der Vergangenheit“.
•Schüler/innen werden einerseits über die rassistische Propaganda des Naziregimes informiert. Sie erhalten Einblick in die Manipulations- und Wirkungsmaschinerie der nationalsozialistischen Filme und über die historischen Hintergründe.
•Andererseits wird der Bogen zu den heutigen rechtsextremistischen Gefahren im Internet und in den neuen Medien gespannt. Schüler/innen sollen mit diesem aktuellen Bezug die Werte unserer demokratischen Gesellschaft wie z.B. Toleranz und Respekt verdeutlicht werden.
Die Filmtage eignen sich für Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse allgemeinbildender Schulen.
Das Institut für Kino und Filmkultur entsendet zu den Vorführungen einen Referenten, der vorab über den Film berichtet und im Anschluss mit den Anwesenden den Film analysiert.
Organisatorisches:
Der Filmtag findet im Kino oder in der Schule statt. Die Veranstaltung dauert drei Zeitstunden.
Im Kino muss pro Person ein Eintrittspreis von 3,00 € bezahlt werden. Die Teilnahme der Lehrkräfte ist kostenlos. Für den entsandten Referenten entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Ansprechpartner und Buchung:
Inhaltliches:
Carmen Teixeira, Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW
Mail: carmen.teixeira@mfkjks.nrw.de
Buchung der Filmtage:
Institut für Kino und Filmkultur
Michael Kleinschmidt,
Telefon: 0611-2052288
Anmeldung auch gerne per Mail: Kino-Seminar@ikf-medien.de
Programm-Download
Partner der Veranstaltung
Zielgruppe
Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse