Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis ist die wichtigste Auszeichnung für deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher mit friedenspolitischem Inhalt. Der Preis der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der an das friedenspolitische und couragierte Engagement des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann erinnert, geht in diesem Jahr an Adam Jaromir, Gabriela Cichowska und Dorota Nowacka.

Mit der illustrierten Erzählung „Fräulein Esthers letzte Vorstellung“ wird ein Buch ausgezeichnet, das eindringlich die letzten drei Monate der Kinder im Warschauer Waisenhaus des Kinderarztes Janusz Korczak erzählt. Korczak kommt im Traum die Idee, die Kinder ein Theaterstück des indischen Dichters Rabindranath Tagore aufführen zu lassen, um ihnen Trost und Zuversicht zu spenden. Fräulein Esther und Korzcak gelingt es zusammen mit den Kindern das Theaterprojekt auf die Beine zu stellen und so, trotz der ausweglosen Situation, den Kindern Momente der Hoffnung zu schenken. Im August 1942 werden die Waisenkinder und Janusz Korczak im Vernichtungslager Treblinka umgebracht.

Das prämierte Buch handelt von der Größe der Selbstlosigkeit und dem Mut, sich dem Bösen zu stellen, aber auch von der Macht der Kunst und ihrer Autonomie gegenüber dem Leben.