Der Umgang mit Antisemitismus und Rassismus stellt pädagogische Fachkräfte vor große Herausforderungen. Obwohl beide Phänomene eng miteinander verknüpft sind, werden sie häufig getrennt, nebeneinander oder sogar in Konkurrenz zueinander bearbeitet.

Der Verein BildungsBausteine e.V., mit dessen Team die Landeszentrale schon seit mehreren Jahren Projektschultage gegen Antisemitismus durchführt, beschreitet seit 2015 neue Wege: Im Rahmen des überregionalen Modellprojekts „Verknüpfungen – Antisemitismus in der pluralen Gesellschaft“* entwickelt er neue pädagogische Konzepte, Methoden und Materialien, die sich mit Verbindungslinien von Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen, ohne deren Unterschiede außer Acht zu lassen. In Nordrhein-Westfalen werden die neuen Ansätze in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung an Gesamtschulen erprobt, evaluiert und weiterentwickelt.

Auf dem Fachtag werden Zwischenergebnisse aus dem Projekt präsentiert. Gleichzeitig möchten wir mit Ihnen Fragen diskutieren, die den Arbeitsprozess begleite(te)n, zum Beispiel:

In welchem Verhältnis stehen Antisemitismus und Rassismus überhaupt zueinander, wie genau sind sie miteinander verknüpft?

Wird der Ansatz, beide Phänomene in ihren Verknüpfungen zu bearbeiten, der Komplexität des Themenfeldes gerecht, oder gehen darin möglicherweise die Besonderheiten unter?

Mit welchen Methoden kann dieses anspruchsvolle Feld mit Jugendlichen bearbeitet werden, die über erschwerte Zugänge zu formaler Bildung verfügen?

Nach einer theoretischen Einführung ins Thema von Dr. Andrés Nader, Leiter der Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Berlin) e.V., stellen Referenten und Referentinnen der BildungsBausteine ihre bisherigen Erfahrungen sowie ausgewählte Methoden vor. Ein Workshop ist dem Fachaustausch über das Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus an Schulen vorbehalten.