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Beruflich engagiert: Mach was mit Menschenrechten

In vielen Berufen geht es auch darum, wie in einer sich rasant wandelnden Welt Menschenrechte eingehalten werden können. So gelingt Dir der Einstieg – mit und ohne Studium.

Ein naheliegender Weg in einen Beruf, in dem Du Dich um die Einhaltung von Menschenrechten kümmerst, führt natürlich über die Rechtswissenschaft. Du kannst Dich bereits im Studium auf Grundrechte, Europäisches Recht oder Völkerrecht spezialisieren. Auch die Verzahnung mit der Praxis ist leicht: Entweder machst Du noch im Studium entsprechende Praktika oder bewirbst Dich als studentische Hilfskraft an einem Lehrstuhl Deiner Fakultät. Auch kannst du Dich in einer Refugee Law Clinic engagieren und Dich gemeinsam mit anderen Studierenden für Rechte von Geflüchteten einsetzen. Schon bist Du drin.

Das Rechtsreferendariat: ein Weg, unzählige Optionen

Richtig interessant wird es für Juristinnen und Juristen nach dem ersten Staatsexamen im Referendariat. In vielen Nichtregierungsorganisationen wie Amnesty International oder auch am Deutschen Institut für Menschenrechte  kannst Du eine Station Deines juristischen Vorbereitungsdienstes absolvieren. Darüber hinaus steht Dir natürlich die Verwaltung offen; nicht nur das Auswärtige Amt, die Justiz- und Innenministerien von Bund und Ländern oder das Bundesentwicklungsministerium. Auch bei Ressorts, die sich mit häuslicher oder sexualisierter Gewalt befassen, Demokratieprojekte organisieren, Inklusion durchsetzen oder Antisemitismus bekämpfen, kannst Du in der Menschenrechtspraxis tätig werden.

Wie der Einstieg ohne Jura gelingt

In den Stellenausschreibungen der Nichtregierungsorganisationen und Verwaltungen ist Jura aber nicht die einzige gefragte Qualifikation. Expertise im digitalen Raum und in globaler Wirtschaft ist ebenso willkommen wie Projektmanagement, internationale Zusammenarbeit oder gute Fremdsprachenkenntnisse. Deshalb gelingt Dir der Einstieg auch mit vielen anderen akademischen Abschlüssen oder Ausbildungsberufen.

Praxis-Tipp für Dein Studium: Wenn Du früh weißt, dass Du an der Schnittstelle zu Menschenrechten arbeiten willst, kannst Du den allgemein qualifizierenden Teil Deines Studiums nutzen, um zum Beispiel den Kernbereich Politikwissenschaft mit digitaler Expertise oder Digitale Forensik mit ethischen oder philosophischen Inhalten zu kombinieren. Auch ein guter Weg: Du bewirbst Dich auf einschlägige Praktika.

Praxis-Tipp für Deine Ausbildung: Fremdsprachen und internationale Zusammenarbeit kannst Du mit einer Auslandsstation in der Ausbildung vertiefen. Bleibst Du im EU-Raum, kommt zum Beispiel Erasmus+  in Frage. Das Bundesprogramm AusbildungWeltweit  unterstützt Dich, wenn es Dich in andere Länder zieht.

Weiterhin gibt es den Ansatz, Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession zu verstehen. Ihr Ziel ist es dann, soziale Ungleichheiten und Barrieren zu beseitigen und so aktiv die Menschenrechte zu verwirklichen. Dazu gibt es in NRW einen eigenen Studiengang. An anderen Hochschulen kannst Du Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik studieren und ergänzend Lehrveranstaltungen zu Grund- und Menschenrechten besuchen.

Menschenrechte studieren in Nordrhein-Westfalen (Auswahl):

  • Ruhr-Universität Bochum: Europäisches Masterprogramm Menschenrechte und Demokratisierung (2 Semester)
    An dem Programm sind europaweit mehr als 40 Hochschulen beteiligt. Du studierst am Global Campus of Human Rights in Venedig und an der Ruhr-Universität in Bochum. Voraussetzung ist ein Bachelorabschluss in einem Fach wie Recht, Sozialwissenschaft, Geschichte oder Philosophie. Das Studium ist kostenpflichtig. Zum Studiengang
  • Universität zu Köln: Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz 
    Die Einrichtung der Universität bildet vor allem angehende Juristinnen und Juristen in Menschenrechtsfragen aus. Einige Lehrveranstaltungen stehen aber auch für Studierende anderer Fächer offen. Zur Seite der Akademie
  • Fachhochschule Düsseldorf: Empowerment Studies (Master)
    Du studierst Soziale Arbeit und beleuchtest die Arbeitsfelder aus der Perspektive der Menschenrechte. Das Studium ist auch berufsbegleitend in Teilzeit möglich. Zum Studiengang
  • Universität Bielefeld: World Studies. Orders, Politics, Cultures (Master)
    Hier studierst Du globale Strukturen und ihre kulturellen Deutungsmuster aus Perspektive der Menschenrechte. Der Studiengang verbindet Rechtswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaft. Zum Studiengang