Sie träumen davon, genug Geld zu verdienen, um einmal mit einem Ford Mustang durch Texas zu fahren. Oder einfach davon, glücklich und ohne Geldsorgen zu leben.

Jerome, André, Sinan, Tim, Marius und Marcel beginnen 2009 ihre Ausbildung bei Opel – stolz und glücklich, unter einer Großzahl von Bewerbern bestanden zu haben. Motiviert schauen sie in die Zukunft.

Ulrike Franke und Michael Loeken begleiten sechs Jugendliche, die 2009 ihre Ausbildung zum Industriemechaniker im Bochumer Opel-Werk beginnen. Sie sind dabei, wenn die Jungs das erste Mal die Opel-Hemden überstreifen, an Bohrmaschine und Drehbank schwitzen und verzweifeln, wenn sie es ihrem Lehrmeister, Achim Kranz, wieder nicht recht machen zu können.

Derweil stellt der US-Mutterkonzern GM die Opel-Werke in Amerika und dann in Europa zum Verkauf. Die Auszubildenden werden mit Nachrichten über drohenden Stellenabbau bei Opel konfrontiert. Und auch wenn die Jugendlichen starke Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet und mit dem Opel-Werk zeigen, sinkt angesichts der Hiobsbotschaften allmählich die Motivation in der Gruppe und es mehren sich erste Zweifel und Zukunftsängste. Denn alles könnte vorbei sein, bevor es begonnen hat.

Zum Hintergrund: Am 10. Oktober 1962 eröffnete auf dem Gelände der stillgelegten Zeche in Bochum das erste Opel-Werk. Die Produktionszahlen stiegen schnell an. Zu der Belegschaft zählten mehr als 20.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Seit dem Jahr 2004 strukturierte der Mutterkonzern GM die Werke in Europa um, was einen Abbau der Arbeitsplätze im Bochumer Werk nach sich zog. Im Jahr 2014 wurde die Produktion nach 52 Jahren endgültig beendet. Die Opel-Berufsausbildung blieb in Kooperation mit dem TÜV Nord mit 200 Auszubildenden zunächst erhalten, wurde dann aber 2017 ebenfalls geschlossen.