Landei mobil
Für rund die Hälfte der Berufstätigen in NRW gehören längere Fahrten mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zum Alltag. Sie pendeln – das heißt: Sie arbeiten nicht an ihrem Wohnort, sondern in einer anderen Stadt oder Gemeinde.
Das ist häufig eine Belastung, denn die Fahrten kosten Zeit und Nerven. Oft dauert es länger als nötig, denn auf vielen Straßen gibt es regelmäßig Staus. Öffentliche Verkehrsmittel sind nicht immer eine gute Alternative: Zwischen vielen Orten fehlen alltagstaugliche Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor allem im ländlichen Raum.
Für alt und jung ein Problem - Mobilität auf dem Land
Das ist nicht nur für Pendlerinnen und Pendler ein Problem. Für Menschen, die kein Auto besitzen, ist Mobilität auf dem Land eine Herausforderung. Dazu gehören unter anderem oft Jugendliche, die noch keinen Führerschein besitzen, aber in der Freizeit mit zunehmenden Alter immer mobiler werden. Ältere Menschen dagegen müssen oft unfreiwillig auf das Auto verzichten, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen. Hinzu kommt, dass immer mehr junge Erwachsene bewusst kein Auto anschaffen möchten.
Das Projekt Landei Mobil im Mühlenkreis Minden-Lübbecke will Lösungen bieten. Der Kreis liegt im äußersten Osten von NRW und ist überwiegend ländlich geprägt. Landei Mobil verbindet die Nahverkehrsangebote mehrerer Kommunen, mit nur einem Ticket. Es erleichtert das Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln, sei es vom eigenen Auto in den Bus oder zwischen Bus und Bahn. Auch ein E-Bike-Abo ist im Angebot, das „Ei-Bike“. Es darf ebenfalls in den Bussen mitgenommen werden. Damit lässt sich im Mühlenkreis Minden-Lübbecke von fast überall auch ohne Auto die nächste Haltestelle erreichen. Somit werden hier verschiedene Mobilitätskonzepte miteinander verwoben, um auch in ländlichen Regionen das Pendeln zu ermöglichen.
Öffentlicher Nahverkehr: Was sind die Aufgaben der Kommunen?
Laut den Landesgesetzen in NRW haben die Kreise die Aufgabe, den öffentlichen Personennahverkehr zu organisieren. Diese öffentlichen Angebote sollen allen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen, auch ohne eigenes Auto.
Das Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in NRW wurde 2008 novelliert. Ein Ziel war dabei, die Verantwortung der Kommunen zu stärken. Sie sollen sich gegebenenfalls zusammenschließen, um überregionale Angebote zu betreiben. Beim Schienenverkehr gibt es drei dieser Verbünde: den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).
Empfohlene Links:
Infoportal Mobil NRW: Die Organisationsstruktur des öffentlichen Personennahverkehrs