Armut: Kinder stark machen
„Jedes fünfte Kind in NRW ist arm“ – so berichteten Medien über eine Studie der Bertelsmann Stiftung von 2018. In manchen Regionen sind es demnach sogar noch deutlich mehr, vor allem im Ruhrgebiet. Doch auch in ländlichen Kreisen gibt es viele Kinder, deren Familien von staatlicher Unterstützung leben.
Studien und Berichte über Kinderarmut lösen immer wieder Besorgnis aus. Denn wenn Kinder in Armut aufwachsen, haben sie geringere Chancen auf eine gute Bildung – und dementsprechend oft weniger Chancen im späteren Arbeitsleben. Armut wird so gewissermaßen „vererbt“: Arme Eltern haben arme Kinder, und diese werden häufig selbst zu armen Erwachsenen.
Gezielte Förderung
Viele Kommunen in NRW bemühen sich daher, solche Kinder und ihre Familien gezielt zu fördern. Dazu gehört unter anderem eine gute Versorgung mit Kita-Plätzen und Schulen. Denn Kinder aus benachteiligten Familien profitieren davon, wenn sie außerhalb der Familie gefördert werden.
Die Landesregierung in NRW unterstützt viele Maßnahmen. Zum Beispiel mit der Landesinitiative „kinderstark“. Sie zielt darauf, allen Kindern gleiche Chancen auf gutes und gesundes Aufwachsen und auf Bildung zu ermöglichen. So soll Armut vorgebeugt werden.
Eine zentrale Idee von „kinderstark“ ist es, verschiedene Einrichtungen vor Ort zusammenzubringen. Denn oftmals gibt es verschiedene Angebote, die sich an hilfsbedürftige Familien richten – doch es gelingt nicht immer, diejenigen zu erreichen, die sie wirklich brauchen. Daher sollen sogenannte kommunale Präventionsketten geschaffen werden. Eltern sollen möglichst schon während der Schwangerschaft unterstützt werden. Und Kinder sollen ab der Geburt bis ins Berufsleben begleitet werden.
Armut: Was sind die Aufgaben der Kommunen?
Die Auseinandersetzung mit Kinderarmut und ihren Folgen gehört zu den Aufgaben der Kommunen, weil sie unter anderem für Soziales, Kinder- und Jugendhilfe sowie Gesundheit verantwortlich sind. Auch die Bereiche Integration und Stadtplanung spielen eine Rolle.
Bei Initiativen wie „kinderstark“ geht es darum, die verschiedenen Arbeitsbereiche und Aufgaben der Kommunen miteinander zu verknüpfen, um Kinder und ihre Familien passgenau zu unterstützen.
Die Vernetzung verschiedener Verwaltungsbereiche ist aber keine Pflichtaufgabe, sondern eine freiwillige Leistung von Kommunen. Viele haben jedoch erkannt, dass es auf ihrem Gebiet Handlungsbedarf gibt und diese freiwillige Leistung wichtig ist.
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