Demokratie muss immer wieder erkämpft und verteidigt werden. Das kann auch unter den schwierigsten Umständen gelingen. Ein Beispiel dafür: Das Krisenjahr 1923 in Deutschland.

Dieses Jahr beginnt mit der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen. Es kommt zu Generalstreiks. Industrie, Verwaltung und Verkehr werden teilweise lahmgelegt. Der Staat finanziert den passiven Widerstand der Bevölkerung, indem er die Löhne für die Millionen streikender Arbeiter übernimmt – und muss dafür viel Geld drucken. Die Folge: Aus der ohnehin schon problematischen Nachkriegsinflation wird eine nie dagewesene Hyperinflation.

So steigt etwa das Briefporto von 50 Mark Ende Januar 1923 auf unglaubliche 10 Milliarden Mark am 12. November. Die Folgen der Inflation sind verheerend. Arbeiterschaft und Mittelschicht geraten massenweise in Notlagen, das Vertrauen in Demokratie und Staat wird schwer beschädigt. Das wiederum befeuert Umsturzversuche und Separatismus-Bestrebungen – die im Putschversuch der nationalsozialistischen Partei am 9. November in München gipfeln.

Erst mit der Währungsreform vom 15. November beruhigt sich die Krisenlage. Deutschland kann sich ab 1924 stabilisieren, der wirtschaftlichen Erholung folgt außenpolitische Anerkennung.

Der Animationsfilm verdeutlicht an vielen Ereignissen und Entwicklungen den Verlauf des Krisenjahrs 1923 – und zeigt aber auch, dass die damals noch junge deutsche Demokratie allen Widrigkeiten letztendlich standhalten konnte.