Vatertage

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Eine deutsche Geschichte

Typ:
Lesung - mit: Katja Thimm, 1969 in Köln geboren, studierte Politikwissenschaft, Romanistik und Neuere Geschichte in Bonn, Paris und Hamburg.
Datum:
17. Dezember 2013, 19:00 bis 20:30 Uhr
Details:
Junge lacht in Kamera.

In ihrem Buch „Vatertage“ hinterfragt Katja Thimm die ersten 30 Lebensjahre ihres Vaters, der 1931 geboren wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ostpreußen fliehen musste.

 

Der Vater erzählt von seiner behüteten Kindheit in Masuren und von den traumatischen Erlebnissen auf der Flucht als Dreizehnjähriger in den Kriegswirren. Er erzählt von seinem Leben in der DDR und seinen Schwierigkeiten mit der sozialistischen Staatsmacht sowie seiner sechsjährigen Haft in einem Zuchthaus der DDR. Schließlich berichtet er von seiner Ankunft im Westen, dem Aufbau einer Beamtenlaufbahn in einem Bundesministerium und von der Gründung einer Familie im Rheinland.

 

Der Familie wird durch die späten Erzählungen des Vaters, der bereits von Alters-beschwerden und Krankheit gezeichnet ist, bewusst, wie die Erlebnisse im Krieg und in zwei Diktaturen das Leben der sogenannten Kriegskinder-Generation beherrscht haben und immer noch in ihrem Verhalten präsent sind. Viele Eigenarten ihres Vaters, die ihr während ihrer Kindheit und des Erwachsenwerdens zu schaffen gemacht haben, kann die Tochter nun erst verstehen.