Online-Talk: Kollateralschäden in der Willkommenskultur?

Fatale Nebenwirkungen des Krieges um die Ukraine

Datum:
26. April 2022, 18:00 bis 20:00 Uhr
Details:

Viele Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen zeigen aktuell Solidarität und Hilfsbereitschaft. Darunter sind auch viele Menschen mit russischer oder ukrainischer Familiengeschichte, die helfen, Obdach bieten und sich dezidiert gegen Putins Krieg äußern. Sehr engagiert sind die jüdischen Gemeinden. Aber auch Ausgrenzungen und Anfeindungen aus der Mehrheitsgesellschaft gegen als russisch oder ukrainisch gelesene Menschen nehmen mit andauerndem Krieg zu. Nicht immer wird den Stimmen von Betroffenen aus der ukrainischen Gemeinschaft genug Platz eingeräumt.

Wir erleben anti-slawischen Rassismus in vielfältiger Weise: Restaurants und Geschäfte werden angegriffen, Kinder, Studierende, Erwachsene angepöbelt, Künstler behindert oder ausgeladen und an den Bahnhöfen versuchen Menschenhändler, Zugriff auf Frauen und Kinder zu bekommen. Die Antirassismus-Beauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan äußerte sich besorgt über die Beleidigungen und Angriffe in Deutschland. Gleichzeitig nutzen russische Staatsmedien tatsächlich oder vermeintliche „anti-russische“ Vorfälle gezielt für ihre eigenen Zwecke, die auch in die russland-deutsche und russische Community hineinwirken sollen.

Gefordert ist auch das deutsche Integrationsverständnis. So hat die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka die Kulturministerkonferenz (KMK) aufgefordert, ukrainische Kinder nicht in Integrationsklassen zu unterrichten, sondern von ukrainischen Lehrkräften in eigenen Klassen, da sie nur temporär in Deutschland blieben und ihre nationale Identität erhalten bleiben müsse. Geflüchtete aus anderen Ländern, beispielsweise aus Syrien, Eritrea oder dem Irak mussten an einigen Orten ihre Unterkünfte bereits für ukrainische Flüchtende räumen. All das zeigt, wie vielfältig die aktuellen Herausforderungen auch in Deutschland sind und es ist unklar, wie sich die Lage noch entwickeln wird.

Wie können wir Ukrainerinnen und Ukrainern am sinnvollsten unterstützen? Wie gehen wir mit Diskriminierung und Rassismus um und wie benennen wir ihn? Und wie reagieren wir auf Stimmen, die die Invasion Putins rechtfertigen? Diese und weitere Fragen möchten wir mit den geladenen Gästen diskutieren.

Anmeldung und Teilnahmebedingung

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung wird unter https://lzpb-ua.mohr-live.de live übertragen.

Ansprechpersonen

Inhaltliches

Carmen Teixeira
E-Mail: carmen.teixeira(at)politische-bildung.nrw.de

Organisatorisches

Nadine de Haan
E-Mail: nadine.dehaan(at)politische-bildung.nrw.de

Mitschnitt der Veranstaltung

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